Gold für Jay Rachui beim 27. Tenneberg-Pokalturnier in Waltershausen

Nur einen Tag nach den aus Sicht des SV Halle erfolgreichen Schulmeisterschaften fand im thüringischen Waltershausen am Samstag die 27. Ausgabe des Tenneberg-Pokalturniers statt. Über 270 Ringer aus fast 40 Vereinen und wohl 7 Bundesländern fanden den Weg nach Thüringen. Auf insgesamt 5 Matten wurden bis zum späten Nachmittag über 400 (!!!) Kämpfe ausgetragen.

Aus unterschiedlichsten Gründen war vom SV Halle letztlich nur ein Teilnehmer in Waltershausen am Start. Jay Rachui startete für den Verein in der Jugend D bis 38 kg. Gemeinsam mit seiner Familie war er schon am Vortag angereist und hatte die letzten Stunden vor dem Wettkampf noch dazu genutzt, die letzten paar (zuviel geglaubten) Gramm Körpergewicht loszuwerden. Beim Wiegen am Wettkampftag blieb er dann auch komfortabel unter dem Limit.

Aufgrund der großen Anzahl von Startern wurde nach dem Wiegen eingeteilt. Was in der D 29 und D 31 mit je 13 Ringern sicher Sinn gemacht hätte, erschien bei nur 8 Sportlern in der D 38 kg zumindest "eigenwillig". Dennoch wurde für 3 sächsische D-Jugend-Ringer eine Gewichtsklasse bis 35 kg ins Leben gerufen. Somit blieb Jay mit den restlichen 4 Ringern aus Leipzig, Erfurt und Merseburg in der D 38. 4 Gegner standen nun zwischen ihm und dem Turniersieg.

Im 1. Kampf stand Jay einem Ringer vom KFC Leipzig gegenüber, den er nach 1 Minute ohne Gegenpunkt schultern konnte. Kampf 2 gegen einen Ringer aus Erfurt beendete Jay nach 20 Sekunden ebenfalls auf Schulter. Seinen Dauergegner Meißner vom RSV Merseburg besiegte Jay nach 22 Sekunden ebenfalls in der 1. Runde auf Schulter. Das gefühlte 10. Aufeinandertreffen der beiden. Nun stand Jay im letzten Kampf einem technisch  und physisch gut aufgestellten Leipziger gegenüber, der alle seine Kämpfe 3 bis dahin ebenfalls auf Schulter gewonnen hatte. Durch das Analysieren seines Gegners in dessen Kämpfen zuvor, wusste Jay um dessen Stärken und Schwächen. Im Kampf dann verlor Jay aber seine Linie und lag nach drei Wertungen des Leipzigers plötzlich mit 0:8 Punkten im Rückstand. Doch dann nutzte Jay seine ganze Erfahrung, brachte den Gegner mit einem schnellen Beinangriff auf die Matte und kurz danach mit einem Halb-Nelson auf die Schultern. Sieg und Turnier-Gold! Gratulation!

Die wirklich starken und für ein sportliches Vorankommen auch wichtigen Gegner waren an diesem Tag aber nicht im Turnier oder wie der Lugauer Fritzsche in der höheren Gewichtsklasse bis 42 kg. Trotz des verdienten Turniersieges musste man aber wieder feststellen, dass im Wettkampf noch zu viele unnötige und gefährliche Fehler gemacht und zu wenige erlernte Techniken endlich sauber und konsequent angewendet werden. Schlechte Fesselungen, mangelnder Ideenreichtum und die offensichtlichen physischen Defizite sollten noch vor den großen Meisterschaften des Jahres im April und Juni durch gezieltes Training abgestellt werden.

 

Bericht: B. Rachui