Bronze für Nick Büchner bei der Deutschen Meisterschaft 2018

Für die Kadetten der Landesauswahl Sachsen-Anhalt ging es am vergangenen Wochenende nach Ladenburg, in der Nähe von Mannheim, um dort an den diesjährigen Deutschen Meisterschaften ihrer Altersklasse teilzunehmen.

 

139 Sportler aus 18 Landesverbänden sorgten an den drei Wettkampftagen mit spannenden Kämpfen und sehenswerten Aktionen für ein Turnier auf hohem Niveau.

 

Aus Sicht des Landesringerverbands Sachsen-Anhalt, zeigte Nick Büchner vom HTB Halle bis 71kg die stärkste Turnierleistung. Nach einem sicheren Schultersieg am Freitagabend gab es direkt am nächsten Morgen einen kleinen Dämpfer, in Form von Stefan Epereschi vom VFL Wolfhagen. Bis zum Schluss zeigte sich Nick hier kämpferisch, kam jedoch nicht über eine knappe Punktniederlage hinaus. Mit dem drohenden Aus, durch ein zweites verlorenes Duell vor Augen, rackerte er sich mit harten Arbeitssiegen gegen Semih Isikkan aus Hürth, Jakob Barth aus Aue und Bulut Bugra aus Ketsch sogar noch bis ins Halbfinale gegen Marian Rall vom KSV Winzeln.

 

Hier ging es für ihn nicht nur um den Titel, sondern auch um die Chance das interne Quali-Ticket für die Europameisterschaften im Mai in Kiev zu sichern. Entsprechend verbissen verlief der Kampf und bot bis zum Schlusspfiff absolute Hochspannung. Aller Versuche zum Trotz reichte es am Ende jedoch nicht ganz für den Sportschüler aus der Hallenser Südstadt und eine 7:10-Punktniederlage stand als Ergebnis fest.

 

Somit blieb aber noch das Finale um Bronze am Sonntag, um letztendlich doch noch die erste Medaille bei einer Meisterschaft dieser Größe mit nach Hause zu nehmen. Hier zeigte er gegen Nik Wähner von der TSG Nattheim absolute Konzentration und Souveränität, sicherte sich Punkt um Punkt und behielt am Ende mit einer 10:0-Punkftführung deutlich die Oberhand. Eine starke Leistung im letzten Kadettenjahr und die Belohnung für die letzten Wochen und Monate harter Arbeit und Entbehrung.

 

Mit einer Favoritenrolle sollte Milan Altenburg in das Turnier starten, jedoch stand für ihn im Vorfeld der harte Weg runter, auf die für seine Gewichtsklasse geforderten 45kg, im Vordergrund. Hartnäckig und diszipliniert arbeitete er an dieser Aufgabe, konnte sein Ziel jedoch leider nicht erreichen. Durch die bis kurz vor dem offiziellen Wiegen vollzogene Gewichtsreduktion, fehlten ihm in der ersten Begegnung mit dem späteren Meister Moritz Langer vom PSV Rostock die Kräfte und er musste eine empfindliche Niederlage hinnehmen. Die kurze Zeit bis zur nächsten Runde am Samstagmorgen ließ ebenfalls keine ausreichende Regeneration zu, wodurch er auch gegen Michael Warmedinger aus Bayern das Nachsehen hatte. Somit blieb für ihn am Ende nur Platz 9 in der Kategorie bis 48kg.

 

Mit zwei sicheren Siegen startete Vereinskamerad Fabio Moleiro in das Turnier bis 60kg. Im anschließenden Aufeinandertreffen mit dem früheren Deutschen Meister Nico Schmitt aus Hessen vermochte er immer wieder gute Akzente zu setzen, wobei die wichtigen Wertungen schlussendlich doch an seinen Kontrahenten gingen. Im Duell mit Leo Guthke aus Potsdam kam es dann zu einem Kampf auf Messers Schneide. Es ging hin und her und bis kurz vor Schluss hielt Fabio die Führung, bevor sein Gegner ausgleichen und noch den Sieg durch die letzte erkämpfte Wertung holen konnte Damit blieb für den jungen Neustädter am Ende leider auch nur Rang 9, jedoch zeigte er dabei ein starkes Turnier, viel Willensstärke und das Potential vorne mitzumischen.

 

Max Bartel hielt seine Begegnung in der ersten Runde lange offen, ihm fehlte jedoch die letzte Konsequenz den „Sack“ sprichwörtlich zuzumachen, was seinem Gegner Felix Eigner aus Mockmühl zu einem knappen Punktsieg verhalf. Im anschließenden Duell mit Daniel Buller aus der Pfalz machte Max es dann deutlich besser und holte sich souverän den Punktsieg. Gegen den späteren Vierten, Moritz Zeitler aus Bayern, konnte er ebenfalls gut mitringen, jedoch gelang es ihm nicht selbst zu punkten, wodurch auch hier eine Punktniederlage feststand. Er beendete das Turnier in der Gewichtsklasse bis 65kg auf Platz 11.

 

Als jüngster und schwerster Vertreter des LRV startete Emil Thiele vom SV Braunsbedra. In seinem ersten Jahr bei den Kadetten zog er zudem noch eins der vermeintlich schwersten Lose, das ihm zuerst den amtierenden und späteren neuen Deutschen Meister Johannes Mayer aus Bayern und danach den späteren Bronzemedaillengewinner Theodoros Singiridis aus Württemberg bescherte. Gegen Mayer rang er gut mit, hatte aber gerade gegen die Physis seines Gegners nicht viel auszurichten. Gegen Singiridis hingegen war alles offen. Mit viel Kampfgeist stellte er sich dem älteren Gegner und holte sich entschlossen seine Wertungen und gab auch in der Verteidigung alles. Am Ende reichte es jedoch auch hier nicht ganz und mit einem 2.4-Rückstand musste er seinem Gegner den Sieg überlassen. Durch seine zweite Niederlage blieb dem Schwergewichtler bis 92kg nur der zehnte Platz.

 

Zusammenfassend ist das Endergebnis für den Verband mit einer Medaille durchaus als versöhnlich anzusehen, wobei im Vorfeld gar mit ein oder zwei Qualifikanten für die EM spekuliert wurde. Mit einer erfolgreichen Gewichtsreduktion von Milan oder einem besseren Los für Emil, wäre durchaus auch ein besseres Gesamtergebnis vorstellbar gewesen, jedoch ist auch der Ringsport kein Sport der Konjunktive und alles Hätte, Wenn und Aber bleibt damit bedeutungslos. Die Sportler zeigten allesamt ansprechende Leistungen und mischten vorne mit, es fehlte jedoch in vielen Fällen an der letzten Entschlossenheit und Souveränität.

 

Bis auf Emil wechseln alle Sportler im nächsten Jahr in die Altersklasse der Junioren, wo sie sich dann als jüngster Jahrgang wieder neu positionieren müssen. Es wird abzuwarten sein, wie einfach oder schwierig sich dieser Wechsel vollzieht und inwiefern die Trainingsumfänge auch nach dem anstehenden Schulabschluss einiger Sportler realisiert werden können. Für die nächsten Wochen stehen somit zunächst die Abschlussprüfungen und alle damit verbundenen Angelegenheiten im Vordergrund, bevor es an die Vorbereitung für die neue Saison geht.

 

Bericht: J. Friedl