Büchner nahe an Sensation

 Büchner nahe an Sensation

 

Am vergangenen Wochenende machten sich die Sportler des Leistungsstützpunktes Halle auf den Weg zur bereits 21. Auflage des Philipp-Seitz-Turniers. Mehr als 450 Athleten fanden für den durch den Deutschen Ringerbund als Sichtungsturnier angelegten Wettkampf ihren Weg in die Maingauhalle in Kleinostheim und sorgten für ein Turnier auf erstklassigem Niveau.

 

Für die Hallenser Ringergemeinde war insbesondere die Leistung von Nick Büchner hervorzuheben. Bereits mit seinem Auftaktsieg gegen den mehrfachen nationalen Medaillengewinner Max Osterhoff aus Hof machte er klar, dass er an diesem Tag nur schwer zu besiegen sein würde. Sicher und konsequent erarbeitete er sich Wertung für Wertung und ließ so der Konkurrenz in seiner Vorrundengruppe das Nachsehen. Erst im Finale, mit einer sicheren Führung, riskierte er gegen Marian Rall vom KSV Winzeln zu viel und fand sich unglücklich auf beiden Schultern wieder. Damit blieb für ihn ein großartiger 2. Platz, wobei der Kampfverlauf noch mehr zugelassen hätte. Dennoch unterstreicht dieses Ergebnis seine Wettkampf- und insbesondere Trainingsleistungen der letzten Wochen und lässt auf die Meisterschaften im nächsten Jahr hoffen.

 

Ebenfalls mit nur einer Niederlage ging Mokhmad Dadaev aus dem Turnier. Durch die Konstellation nach der Vorrunde stand in seiner Kategorie am Ende der Schriesheimer Shamil Ustaev, den er zuvor noch besiegt hatte, ganz oben auf dem Treppchen. Eine unglückliche Niederlage gegen Itris Ibaev aus Witten beendete seine Finalträume, wobei ihm mit einem sicheren Sieg im Duell um Bronze noch ein glücklicher Abschluss gelang. Mohkmad integrierte sich über die letzten Monate sehr gut in das Team aus Halle und unterstrich mit dieser Leistung einmal mehr seine starke Wettkampfsaison.

 

Für Dimitri Blayvas lief es an diesem Tag nicht ganz nach seinen Vorstellungen. Nach starken Duellen gegen Ömer Yildirim aus der Türkei und Ivan Chavdari aus Neu-Isenburg, stand er im deutschen Spitzenduell Johannes Deml aus Hösbach gegenüber. Hier verpasste er den Start und lief früh einem Rückstand hinterher, den er trotz einer erheblichen Leistungssteigerung nicht mehr kompensieren konnte. Im abschließenden Duell um Bronze ließ der junge Sportsoldat dann nichts mehr anbrennen und sicherte sich den vorzeitigen Sieg durch technische Überlegenheit.

 

Eine weitere Bronzemedaille holte Milan Altenburg mit an die Saale, jedoch bleibt auch bei ihm das Poolfinale als kleiner Wehrmutstropfen zurück. Hier ging es gegen Leon Schetterer aus Tennenbronn immer wieder hin und her, bis das Duell am Ende beim Stand von 12 zu 12 aufgrund der höheren Wertung an den Athleten aus Südbaden ging.

 

In der gleichen Gewichtsklasse wie Milan ging Trainingskamerad Zachary Schmatloch an den Start. Nach zwei sicheren Punktsiegen sah er auch im dritten Duell gegen Lucas Hanke aus Greiz schon wie der sichere Sieger aus, als er mit dem Schlussgong noch die entscheidende Wertung abgab. Enttäuscht fand er im anschließenden Duell gegen Julian Edel aus Regensburg nicht mehr zu seiner Stärke zurück und musste so auch hier die Niederlage hinnehmen. Durch die Aufgabe seines Gegners in der Endrunde blieb ihm so schlussendlich leider nur der 5. Platz.

 

Angeschlagen musste sich Sebastian Müller mit dem 6. Platz begnügen. Nach einer Schulterverletzung, die er sich früh im Turnier zuzog, gelang es ihm nicht mehr seinen Kampfstil konsequent zu verfolgen, was schlussendlich sogar zur Aufgabe im Kampf um Platz 5 führte. Bei voller Gesundheit wäre hier für den jungen Polizeischüler sicher deutlich mehr drin gewesen, womit an diesem Punkt nur bleibt, gute Besserung und eine schnelle Genesung zu wünschen

 

Durchwachsen verlief die Vorrunde für Illarion Altenburg und Isa Dadaev. Zwar verbuchten beide zwei Siege für sich, jedoch schieden sie jeweils nach zwei Niederlage aus dem Turnier aus und konnten so nicht mehr in den Kampf um die vorderen Platzierungen eingreifen.

 

Ähnlich verhielt es sich bei Oleg Bartel, Fabio Moleiro und Ibrahim Ismailov, die sich nach souveränen Siegen in ihren Auftaktbegegnungen nicht mehr wie gewünscht durchsetzten und nach zwei Niederlage aus dem Turnier ausschieden.

 

Max Bartel, Julian und Leon Klemens, Mokhmad-Salakh Dadaev und Dragos Avornicu blieben dieses Mal leider ohne Sieg, dennoch zeigten sie gute Leistungen, die bei mehr Glück im Kampf und bei der Auslosung im Vorfeld deutlich bessere Ergebnisse hervorbringen könnten. Beispielsweise kämpfte Leon sowohl gegen den späteren Gold-, als auch Bronzemedaillengewinner und konnte sich trotz viel Kampfgeist gegen so starke Konkurrenten noch nicht behaupten, wodurch er schlussendlich ausschied.

 

Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die gezeigten Leistungen und erzielten Ergebnisse durchaus zufriedenstellend sind, jedoch blieben viele bessere Platzierungen aus verschiedenen Gründen aus. Zu hohes Risiko, falsche Taktik, fehlende Konzentration und hier und da auch einfach nur Pech bei Entscheidungen der Unparteiischen verhinderten ein besseres Abschneiden der Athleten aus der Händelstadt. Für Trainer und Sportler wird in den nächsten Tagen genau zu evaluieren sein, welche Fehler bis zu den nächsten Wettkämpfen abzustellen sind und woran langfristig zu arbeiten sein wird. Bereits am übernächsten Wochenende steht in Jena der letzte Wettkampf des Jahres an, bei dem für die jungen Athleten von der Saale bereits die erste Möglichkeit besteht, ihr tatsächliches Leistungspotential vorzuweisen.

 

Bericht: J. Friedl